Das vorsorgliche Einfrieren von unbefruchteten Eizellen wird schon lange praktiziert. Für Frauen die an Krebs erkrankt sind und denen eine Chemotherapie bevorsteht, ist es vielfach die einzig verbleibende Möglichkeit, die Chance auf eine spätere Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Social Freezing bietet diese Möglichkeit nun auch Frauen, die sich ohne medizinischen Grund aus rein privaten, ganz individuellen Gründen dafür entscheiden, ihren Kinderwunsch zu verschieben. Ob sie später auf die Eizellen zurückgreifen, das steht auf einem ganz anderen Blatt.
Oft wird argumentiert, dass Frauen auch noch jenseits der Vierzig auf natürlichem Wege schwanger werden können. Sicher, das stimmt. Die Frage ist nur, mit welcher Wahrscheinlichkeit. Tatsache ist, dass die Chancen auf eine natürliche Schwangerschaft mit steigendem Lebensalter drastisch sinken. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Eizellen einer Frau – ganz im Gegensatz zu den Spermien des Mannes – nicht permanent neu gebildet werden. Sie werden bereits in einer frühen Embryonalphase angelegt und sind somit immer genauso alt wie die Frau selbst.
In einem ausführlichen und unverbindlichen Beratungsgespräch wird durch gezielte Fragen zuerst einmal die ganz persönliche Situation sowie medizinische Fakten erörtert. Zudem bietet das Gespräch mit dem Arzt die Möglichkeit, grundlegende Fragen zu stellen. Um besser einschätzen zu können, wie hoch die zu erwartende Eizellmenge ist, wird außerdem ein Hormonprofil erstellt. Hierfür wird der Patientin Blut abgenommen.
Ziel dieses Beratungsgespräches ist es, dass sich die Patientin danach gut über Chancen und Grenzen des Social Freezings aufgeklärt fühlt, so dass sie selbstbestimmt eine Entscheidung dafür oder dagegen treffen kann.
Social Freezing bietet die Möglichkeit, den Alterungsprozess einer gewissen Anzahl von Eizellen zu stoppen. Bevor Frauen, die sich für Social Freezing entschieden haben, später auf diese Reserve zurückgreifen, sollten sie zunächst versuchen, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Ab welchem Alter eine Frau dann sinnvollerweise auf ihre Eizellreserve zurückgreift, sollte und kann nur ganz individuell entschieden werden.
Die Befruchtungsrate der Eizellen liegt dann niedrig geschätzt bei mindestens 70 bis 80 Prozent. Entscheidend hierfür sind jedoch neben der Gewinnung einer ausreichenden Menge von Eizellen noch einige weitere Faktoren. Vor allem das Alter der Frau bei der Entnahme der Zellen fällt ins Gewicht. Wir empfehlen die Entnahme der Eizellen vor dem 35. Lebensjahr, optimal wäre es sogar, die Zellen würde bereits entnommen, wenn die Frau noch in ihren 20ern ist.