Im Rahmen des natürlichen Zyklus reifen mehrere Eizellen in den Eierstöcken einer Frau heran. Doch nur eine davon reift aus – was im Klartext heißt: Bei nur einer Eizelle kommt es zum Eisprung. Die Hormontherapie im Rahmen des Social Freezing sorgt dafür, dass eine größere Menge an Eizellen diese Reife erreicht.
Wie viele Eizellen sich im Laufe der Hormonbehandlung aber tatsächlich entwickeln ist höchst unterschiedlich und abhängig von diversen Faktoren. Etwa von der Dosis der verabreichten Medikamente, von der Ansprechbarkeit der Eierstöcke sowie vom Alter der Patientin. Als Richtwert für das Social Freezing gelten 15, besser noch 30 Eizellen als optimal. Bei manchen Frauen klappt das beim ersten Mal. Andere benötigen zwei oder gar drei Anläufe.
Jede Frau ist eben anders. Im Rahmen der Hormonbehandlung gibt es drei Phasen: Stimulation, Monitoring und die Auslösung des Eisprungs.
Die hormonelle Stimulation beginnt in der Regel am zweiten oder dritten Zyklustag, die Entnahme der Eizellen erfolgt etwa zehn bis zwölf Tage später. Ein vorab erstellter, individueller Behandlungsplan gibt die Richtung vor. Die Patientin erhält Spritzen mit denen sie sich täglich eine gewisse Hormonmenge unter die Haut spritzt. Natürlich wird die Anwendung der Spritzen vorab in einer persönlichen Schulung erklärt und demonstriert.
Wie die Eizellen heranreifen, wie viele und wie groß sie sind wird per Ultraschall kontrolliert. Zusätzlich werden Bluttests zur Überprüfung und Beurteilung der Eizell-Reife durchgeführt. Durch die Untersuchungen wird der optimale Zeitpunkt zur Eizellentnahme bestimmt. In der Regel sind zwei bis drei solche Kontrolluntersuchungen – Dauer jeweils ca. 15 Minuten – notwendig.
Zeigen Ultraschall- und Hormonuntersuchung die gewünschten Ergebnisse, so wird der Eisprung durch eine Injektion ausgelöst. Wie zuvor schon die Hormonpräparate wird auch diese Injektion (subkutan, also unter die Haut) von der Patientin selbst durchgeführt. Etwa 36 Stunden nach dieser sogenannten Auslöserspritze folgt die Eizellentnahme in der Praxis des behandelnden Arztes.
Die Hormonstimulation schafft also im Grunde genommen erst die Voraussetzungen für ein möglichst erfolgreiches Social Freezing. Die Tatsache, dass die Patientinnen sich selbst die Hormondosis spritzen sollen, sollte niemandem Angst machen. Die Injektionen müssen subkutan, also unter die Haut verabreicht werden und verursachen daher einen wirklich minimalen Pieks. Vorab wird den Patientinnen die richtige Handhabung durch geschultes Personal erklärt.
Im Laufe der Stimulation kann es zu minimalen Nebenwirkungen kommen, die jeder Frau aber bekannt vorkommen dürften. Ähneln sie doch den Symptomen, die der normale Zyklus auch mit sich bringen kann.