Gut zu wissen

Chancen & Grenzen

Das Einfrieren und Auftauen von Eizellen im Rahmen des Social Freezing wird inzwischen erfolgreich praktiziert und öffnet das Zeitfenster, in dem Frauen schwanger werden können, um weitere zehn Jahre. Kurz gesagt: Es bietet keine Garantie, erhöht aber die Chancen. Wir empfehlen das Social Freezing nur bis zu einem Alter von 35 Jahren, bei einer guten Ovarreserve bis maximal 37 bzw. 38 Jahre durchzuführen. Denn Social Freezing hat auch Grenzen – biologische Grenzen.

Entscheiden Sie selbst

Chancen

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau im Alter von 40 Jahren auf natürlichem Wege schwanger wird, liegt weit unter 50 Prozent.

Frauen, die bis zum 35. Lebensjahr ihre Eizellen kryokonservieren lassen, haben diese ungünstige Schwangerschaftsprognose eben nicht, da das Alter zum Zeitpunkt der Entnahme und Kryokonservierung zählt – eingefrorene Eizellen altern nicht!

Social Freezing bietet Frauen, die zwar Kinder möchten, sich diesen Wunsch jetzt aber noch nicht erfüllen können oder wollen, zwar keine Garantie auf eine Schwangerschaft, aber eben eine bedeutend höhere Chance, dieses Ziel zu erreichen. Kommt später im Leben der richtige Partner oder ändern sich die sonstigen Gegebenheiten, die sie bisher zögern ließen schwanger zu werden, kann und soll die Frau ein Jahr lang versuchen, spontan eine Schwangerschaft zu erreichen. Gelingt das nicht, kann sie dann auf die vorhandenen kryokonservierten Eizellen zurückgreifen. Der dann notwendige Aufwand ist im Übrigen nicht mehr sehr groß.

Grenzen

Im Hinblick auf die Realisierung des Kinderwunsches gibt es beim Social Freezing keine gesetzlichen Regelungen was das Alter der Frau betrifft.

Es bleibt also Ihre ganz persönliche, individuelle Entscheidung, die aber mit großer Verantwortung und gut überlegt getroffen werden sollte. Aus medizinischer Sicht empfehlen wir, Eizellen nur in Einzelfällen noch zu entnehmen, wenn die Frau bereits über 35 bis 36 Jahre alt ist. Frauen sind bei der Geburt ihres ersten Kindes heutzutage im Durchschnitt deutlich älter, als dies noch vor einer Generation der Fall war. Doch sollten Sie sich auch immer fragen: Wie alt möchte ich als Mutter maximal sein?

Wir empfehlen Frauen aus medizinischen Gründen spätestens bis etwa zum 45. Lebensjahr auf die durch Social Freezing angelegte Fruchtbarkeitsreserve zurückzugreifen.

Daten und Fakten

Ganz wichtig für die Entscheidungsfindung sind immer auch Zahlen, Daten und Fakten. Wurde durch die Hormonstimulation die gewünschte Anzahl von 25 bis 30 Eizellen erreicht, sind die späteren Erfolgsaussichten sehr gut (siehe links). Ganz entscheidend dafür sind aber auch die Faktoren, die wir rechts für Sie aufzählen.

  • Die Überlebensrate der Eizellen liegt nach dem Auftauen vorsichtig geschätzt bei 80 bis 90 Prozent.
  • Die Befruchtungsrate der Eizellen liegt bei mindestens 60 bis 70 Prozent, eher höher.
  • Die Wahrscheinlichkeit, mit den dann zur Verfügung stehenden Embryonen eine Schwangerschaft zu erreichen, ist sehr hoch (70 bis 80 Prozent).
  • Entscheidend ist: Das Alter der Frau bei der Eizellentnahme, also das Alter der Eizellen!
  • Eine Rolle spielt auch die Produktivität der Eierstöcke zum Zeitpunkt der Entnahme, also die Anzahl der gewonnenen Eizellen!
  • Ebenso wichtig ist die Bereitschaft der Frau, bei ungünstigem Verlauf (geringe Eizellmenge) ggf. einen oder zwei weitere Versuche auf sich zu nehmen, um eine ausreichende Anzahl von Eizellen zu generieren.